Vaihinger Kultursommer 2023
Stefan Friedrich
Stefan Friedrich

Vaihinger Kultursommer 2023 ist ein voller Erfolg

Vaihingen. Der Kultursommer 2023 am Enzdamm ist zu Ende und bei der offiziellen Bilanz bestätigt sich, was sich im Laufe der zehn Tage eigentlich schon abgezeichnet hatte: Sowohl in der Zusammensetzung des Programms als auch hinsichtlich der Besucherzahlen war dieser Kultursommer ein voller Erfolg, nicht zuletzt auch in touristischer Hinsicht.

Am Ende waren es 4300 Menschen, die teils weite Anreisen auf sich genommen haben, um die eine oder andere Veranstaltungen dieses Kultursommers erleben zu dürfen. „Wir hatten wahnsinnig viele Besucher, die richtig beseelt und glücklich waren und hinterher noch einmal unterstrichen haben, wie toll das alles gewesen ist“, sagt Kulturamtsleiterin Julia Dorda.

Maßgeblich hat das natürlich auch mit ihr zu tun, weil Dorda in dieser Saison letztlich das komplette Programm zusammengestellt hat. „Sie hat einen super Job gemacht“, findet Oberbürgermeister Uwe Skrzypek beim Pressegespräch deshalb nur lobende Worte für die Kulturamtsleiterin und das Team dahinter. „Das war eine vortreffliche Wahl, die sie da getroffen hat“, sagt er mit Blick auf die verschiedenen Künstler, die für ein abwechslungsreiches Angebot gesorgt haben. Auch für ihn sei es das erste Mal gewesen, dass er diesen Kultursommer in diesem herrlichen Ambiente unten an der Enz erlebt hat, „und da kann ich nur für mich sagen, dass ich das ganz großartig fand und auch den Eindruck gewonnen habe, dass das Angebot vielfältig und unterschiedlich war“, sagt der OB und spricht davon, dass eigentlich jede Veranstaltung eine „Perle“ gewesen sei, „wirklich ausnahmslos jede.“

Das Besondere war aus seiner Sicht allerdings, dass das gesamte Programm nicht nur für wenige Zielgruppen konzeptioniert gewesen ist, „für die es dann drei Mal etwas Schönes gab“, sondern wirklich das ganze Spektrum der Kultur in seiner Vielfalt gezeigt hat.

Letzten Endes sei das auch ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, dass die Stadt die Kultur vor Ort so nachhaltig unterstützt – in diesem Fall sei die Finanzierung grob gesagt zu einem Drittel über Eintrittspreise, zu einem Drittel über Sponsoren und zu einem Drittel über die Stadt gelaufen. „Ich finde, das ist ein deutliches Statement der Stadt, dass ohne Kultur alles nichts ist“, betont Skrzypek. „Nur darüber zu reden, das nützt nichts. Wir müssen es machen, auch wenn es uns etwas kostet, aber das muss es uns wert sein“, fasst er seinen Eindruck im Nachgang des Kultursommers zusammen.

Einen Wunsch hat der OB dabei Kulturamtsleiterin Dorda mit auf den Weg gegeben: Wenn Konstantin Wecker und Hannes Wader mal gemeinsam in Vaihingen auf der Bühne stehen würden, dann wäre das toll. Ganz undenkbar ist das nicht, denn die Agentur von Wecker hat Vaihingen durchaus auf dem Schirm, wie viele andere übrigens auch – was nicht zuletzt wieder mit dem Kultursommer zu tun hat; mit der Location einerseits, der Künstlerbetreuung andererseits. „Ich glaube, das Ambiente an diesem Ort ist schon ziemlich unschlagbar“, betont Wirtschaftsförderer Martin Säurle. Das sei ihm auch von den Künstlern immer wieder rückgemeldet worden. Zugleich habe das Team hinter den Kulissen dafür gesorgt, dass alle Wünsche der Künstler erfüllt worden sind, notfalls auch kurzfristig. Im Prinzip ist das mit Blick auf einen gelungenen Abend schon drei viertel der Miete, weiß Dorda, die mit 20 Jahren Berufserfahrung schon viele Künstler betreut hat.

Kelvin Jones beispielsweise hat sie nur deshalb für diesen Kultursommer verpflichten können, weil dessen Agentur mit anderen ihrer Künstler schon positive Erfahrungen mit dem Kultursommer gemacht hat. „Auch er hat uns rückgemeldet, dass er sich sehr wohl gefühlt hat bei uns“, sagt Dorda. Damit steht er unter den Künstlern allerdings nicht alleine. „Alle haben gesagt, dass sie sehr gerne wiederkommen, manche sogar schon mit ganz konkreten Sachen.“ Und auch die Besucher dieses Kultursommers waren offenkundig begeistert. Viele haben sich im Anschluss beim Kulturamt gemeldet. „Wir hatten eine absolut super Resonanz“, verrät Dorda. Das spiegelt sich auch in den nackten Zahlen wider: Zwei Mal waren die Vorstellungen komplett ausverkauft, einmal bei „Dui do on die Sell“, ein anderes Mal bei Mirja Regensburg. Bei Kelvin Jones, Double Drums und „Frontm3n“ blieben nur sehr wenige Plätze unbesetzt. Ein Ergebnis, das sich mehr als sehen lassen kann, speziell mit Blick auf ähnliche Formate in der Umgebung, die nicht so gut besucht waren – sicherlich auch wegen der Witterungsbedingungen in dieser Woche.

Doch auch da hatte Vaihingen Glück. Nur ein einziges Mal musste der Kultursommer in die Stadthalle ausweichen, als „Dui do on die Sell“ auftraten, ansonsten konnten alle Veranstaltungen plangemäß und in voller Länge am Enzdamm stattfinden. Keine einzige musste abgebrochen werden. Kritisch sei es eigentlich nur am Freitagabend gewesen, als von Süden her Gewitter in Richtung Vaihingen zu ziehen zu drohten, räumt Julia Dorda ein; am Ende haben sie die Stadt jedoch erst nach der Show erreicht.

Auch das passt irgendwie ins Bild eines rundum gelungenen Kultursommers, der nach Einschätzung aller Beteiligten in diesem Jahr wieder viele Menschen glücklich gemacht hat. Das einzige Problem, streng genommen ein Luxusproblem, liegt nun natürlich im Kulturamt, denn nach dem Kultursommer ist ja auch immer auch vor dem Kultursommer. Dieses Jahr mit dieser Stimmung und in dieser Konstellation zu toppen, wird vermutlich nicht ganz einfach werden, aber wenn das jemand schafft, dann dürfte das sicherlich das Team im Vaihinger Kulturamt sein.